Kurzzusammenfassung der drei Arbeitsgruppen bei der 14. Jahreskonferenz der Kiewer Gespräche in Berlin, Oktober 2018. Die erste Arbeitsgruppe befasste sich mit dem Thema "Wahlkampf und reformorientierte Akteure". Die zweite Arbeitsgruppe nahm die justizielle Aufarbeitung der Gewalttaten während des Euromaidans, der Gewaltexzesse in Odesa und der anhaltenden militärischen und zivilen Gewaltakte im Donbas in den Blick. Die dritte Arbeitsgruppe schließlich untersuchte das Potenzial von Stabilisierung und Wachstumschancen in der Ostukraine.
Am 13.11.2018 fand in Chemnitz unsere Podiumsdiskussion zu "Kulturaktivismus für offene Städte in der Ukraine" statt. Unsere Gäste junge Kulturarbeit im Kontext des gesellschaftlichen Wandels in der Ukraine. Unsere Gäste Natalia Yeryomenko aus Chernivtsi/Berlin, Andrey Palash, Kulturmanager aus Dnirpo, und Olena Sablina, zivilgesellschaftliche Aktivistin aus Pervomaisk, sprachen mit der Chemnitzer Theatermacherin Gabi Reinhardt über junge Kulturarbeit im Kontext des gesellschaftlichen Wandels in der Ukraine.
Urbane Räume sind Schauplatz gesellschaftlicher Veränderungen – dies gilt auch für die Ukraine. Am 13. und 14. November veranstalten die KIEWER GESPRÄCHE zwei Podiumsdiskussionen in Chemnitz und Görlitz, bei denen wir Kulturinitiativen in den Blick nehmen, die sich für eine gemeinwohlorientierte und offene Gesellschaft engagieren. Mit Gästen aus Dnipro und Chernivtsi diskutieren wir überspannende sozio-kulturelle Projekte und ihren gesellschaftlichen und politischen Kontext.
Mit großer Sorge sehen wir die zunehmenden Angriffe und Bedrohungen gegen Politikerinnen und Politiker, Journalistinnen und Journalisten sowie Aktivistinnen und Aktivisten der Zivilgesellschaft in der Ukraine. Beispielhaft nennen wir Oleg Mykhailyk, der im September ein Sniper-Attentat nur knapp überlebte, und die Regionalkoordinatorin der Kiewer Gespräche Olga Altunina, die wegen ihrer Arbeit im Slowjansker Stadtrat derzeit persönlich bedroht wird. Seit Beginn des Jahres wurden über 50 Angriffe auf zivilgesellschaftliche Aktivistinnen und Aktivisten gemeldet.
Die Oblast Odesa im Südwesten der Ukraine hat mit vielen strukturellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die KIEWER GESPRÄCHE haben dort nun den #CapacityChallenge, ein umfangreiches Programm zur Entwicklung von zivilgesellschaftlichen Projekten, durchgeführt.
Die Akademie des modernen Rentners "Bumerang" verbindet auf ungewöhnliche Weise Interessen und Bedürfnisse von aktiven älteren und jungen Menschen, und wurde dafür im Frühjahr 2018 mit einer Mini-Grant der KIEWER GESPRÄCHE belohnt! Durchgeführt werden all diese Aktionen von den jugendlichen Teilnehmern der Ukrainian Leadership Academy. Auf diese Weise werden verschiedene Generationen zusammengebracht. Dadurch entsteht ein permanenter Austausch und eine Dynamik, das Land über die Generationen hinweg neu zu gestalten!
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer lokalen Beteiligungskultur ist in vielen Städten weltweit der "Bürgerhaushalt". Dabei werden die Bürger in die Planung von öffentlichen Ausgaben und Einnahmen mit einbezogen. 1989 im brasilianischen Porto Alegre erstmals eingeführt, ist der Bürgerhaushalt längst international auf dem Vormarsch, in Deutschland in 101 Städten und in der Ukraine in mehr als 90 - dank Unterstützung der Kiewer Gespärche nun auch in Sloviansk!
Im Rahmen des traditionellen Stadtentwicklungs-Workshops der KIEWER GESPRÄCHE fand vom 2. bis 4. Juli 2018 eine Studienreise für Vertreter der lokalen Selbstverwaltung des Gebiets Donetsk in die Westukraine statt. Nach der Reise kehrten die Teilnehmer mit viel Inspiration und neuen Visionen nach Hause zurück. Vielleicht werden schon bald die erfolgreichen Erfahrungen dieser Städte genutzt werden, um die Probleme der Städte des Gebiets Donetsk zu lösen. Was genau beeindruckte die Teilnehmer der Studienreise in Lviv, Drohobych und Ivano-Frankivsk so sehr? Darüber möchten wir hier mehr berichten.
Silke wurde in Hannover geboren und studierte Europa-Studien mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung in Chemnitz, Suceava (Rumänien) und Kaliningrad (Russland), bevor sie das Masterprogramm „Schutz Europäischer Kulturgüter“ an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder absolvierte.
Die Kiewer Gespräche decken ein immer breiteres Themenspektrum ab - und immer mehr Regionen in Deutschland! Unter den Titel „Innovation und Digitalisierung: Chancen am Standort Ukraine“ wurden am 26.6. in Köln aktuellen Strömungen in der ukrainischen Wirtschaft beleuchtet. Die Podiumsgäste aus der Ukraine betonten, dass trotz der komplexen politischen Situation im Land zahlreiche IT-Erfolgsgeschichten vorhanden sind. Die innovativen Branchen könnten somit ein Motor sein für die künftige wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine.