Sie besorgen Hightech-Ausrüstung oder dringend benötigte Medikamente. Dabei müssen sie mit ihrer eigenen emotionalen Anspannung und ihrer körperlichen Erschöpfung umgehen. Sie – das sind Freiwillige, zu denen seit dem Morgen des 24. Februar 2022 auf die eine oder andere Weise die überwiegende Mehrheit der Ukrainer*innen gehört. Nicht bloß Nichtregierungsorganisationen (NGO), sondern auch viele informelle Initiativen und Einzelpersonen im ganzen Land unterstützen inzwischen sowohl die kämpfenden Teile der ukrainischen Streitkräfte als auch die sogenannte Territorialverteidigung der Ukraine. Dies reicht von den Städten und Dörfern in den noch relativ sicheren Regionen der Ukraine bis hinein in die Hotspots des Krieges.
Von Tatsiana Kavalchuk, z.Zt. Warschau. Aus dem Ukrainischen von Beatrix Kersten.
Mit Beginn der neuen Phase des bereits 2014 begonnenen russisch-ukrainischen Kriegs Ende Februar 2022 haben auch viele NGO´s und Bürger*inneninitiativen in den Kriegsmodus umgeschaltet. Vielfach wurden bereits gemachte Pläne für 2022 durch den Krieg über den Haufen geworfen.
Wir haben einstimmig beschlossen, alles zu versuchen, um als Team zusammenzubleiben.
Wiktorija Feofilowa ist im Vorstand der NGO „Horysont Smin“ („Horizont der Veränderungen“) in Tscherkassy im Zentrum der Ukraine. 2021 hatte sie mit ihren Mitstreiter*innen eine neue, auf fünf Jahre angelegte Entwicklungsstrategie entworfen und sich voller Entschlossenheit an deren Umsetzung gemacht:
„Wir hatten zum ersten Mal seit unserem Bestehen so einen detaillierten Jahresplan ausgearbeitet. Wir wollten partizipatorische Verfahren in Gemeinden einführen, bei der Gründung und Entwicklung von Vereinen helfen und unsere Dienstleistungen in den Bereichen Recherche und Beratung vermarkten. Als der Krieg begann, hatte gerade eines unserer Coachings für Autor*innen begonnen. Noch eine Woche vorher waren wir zu einer Sitzung zusammengekommen, auf der wir uns fragten: Was machen wir eigentlich, wenn die Aggression wirklich kommt? Wir haben einstimmig beschlossen, alles zu versuchen, um als Team zusammenzubleiben. Als die russischen Bombardements begannen, haben wir einen Teil der Kolleg*innen sowie alle Kinder in Sicherheit gebracht. Dann hatten wir Übrigen den Kopf frei für unsere Arbeit vor Ort in der Ukraine – und gleichzeitig eine Art Auslandsvertretung in Warschau.“
Wiktorija Feofilowa übergibt einem Militärarzt gespendete Medikamente, an denen es ständig mangelt. Quelle: Wiktorija Feofilowa
„Wir sind auf drei Feldern tätig: Unterstützung des Militärs, Unterstützung von Geflüchteten und Unterstützung von Bürger*innen vor Ort. Wir entwickeln Projekte, werben finanzielle Mittel ein, beschaffen und verteilen humanitäre Hilfsgüter. Wir konnten bereits mehrere Hunderttausend Hrywnja (Anmerkung: mehrere Tausend Euro) aufbringen und damit Hunderten Menschen helfen. Im Dorf Melnyky in der Oblast Tscherkassy haben wir ein kleines Seminarhaus, in dem wir eigentlich in den Sommermonaten Retreats anbieten wollten. Jetzt richten wir es gerade als Unterkunft für Binnengeflüchtete her. Das sind in der Tat ganz neue Arbeitsfelder für uns, aber wir tun jetzt eben, was wichtig für unser Land ist. Unsere Pläne aus der Zeit vor dem Krieg haben wir ad acta gelegt.“
Sobald es wieder warm wird, wird das Seminarhaus zehn Menschen empfangen können, die unfreiwillig ihre Heimat verlassen mussten. Im Moment gibt es noch nicht genug Betten und das Haus ist unbeheizt. Quelle: Wiktorija Feofilowa.
„Tscherkassy hatte bisher Glück. Im Moment ist es in der Stadt in der Zentralukraine relativ ruhig. Obwohl mehrmals am Tag die Luftschutzsirenen heulen, wurden bisher weder Wohngebiete noch zivile Infrastruktur von russischen Geschossen getroffen. Die Stadt wurde so zu einem sicheren Rückzugsort für ukrainische Truppen: Täglich werden von hier aus Zehntausende Tonnen Hilfsgüter in die stark umkämpften Gebiete der Ukraine gebracht. Tscherkassy ist auch zu einem der Knotenpunkte der Unterstützung für durchreisende Flüchtende geworden. Anderen Städten und ihren Bewohner*innen ist es im Vergleich dazu viel schlechter ergangen.“
Jede noch so kleine Tat hat beigetragen zur Arbeit eines großartigen Teams
Halyna Balabanowa ist Managerin des Kreativraums „Halabuda“ in Mariupol, einer Stadt, die durch die russischen Angriffe zur Hölle auf Erden geworden ist. Über einen Monat lang leisteten sie und die Mitglieder ihres Teams Tag und Nacht freiwillige Arbeit in der „Halabuda“. Diese wurde inmitten der humanitären Katastrophe zu einer der Hauptanlaufstellen für die Bewohner*innen Mariupols. Halyna und die meisten anderen aus ihrem Team waren irgendwann gezwungen, Mariupol zu verlassen. Sie organisieren aber weiterhin Hilfsleistungen an ihre Heimatstadt, vornehmlich von Medikamenten und militärischer Ausrüstung. Am meisten hat Halyna der Zusammenhalt der Menschen beeindruckt:
„Wir waren ständig in der Halabuda. Du wachst auf – und hast schon etwas zu tun. Um so etwas wie die Anschaffung von Haushaltsgeräten konnte man sich da einfach nicht kümmern. Eines Tages hat uns jemand eine riesige Kühltruhe vor die Tür gestellt – anonym – wir hatten keine Ahnung, wer das war. Die Leute haben uns so sehr vertraut, haben so gut mitgedacht, da brauchten wir gar nicht mehr zu fragen. Irgendwer muss gesehen haben, dass unsere Kühlmöglichkeiten immer total überlastet waren und hat uns einen Kühlschrank aus seinem Laden vorbeigebracht.“
Der Erste-Hilfe-Stützpunkt in der Halabuda, in dem verletzte Menschen erstversorgt werden konnten. Quelle: Halyna Balabanowa
Tonnen Tiefkühlfisch, gebt mir Adressen, wo ich den hinbringen kann. Ich habe meine Arbeitskräfte entlassen, damit sie die Stadt verlassen können, aber ich habe einen Laster, ich habe Diesel und ich habe gefrorenen Fisch, den ich verteilen möchte.‘ Eine Mutter kam mit ihrer Tochter zu uns und sagte: ‚Wir wissen nicht, was wir sonst machen sollen. Lasst uns einfach bei Euch aufräumen.‘ Winterwetter, ständiger Schlamm und Schmutz, Hunderte Soldaten jeden Tag in den Räumen – und die beiden haben geputzt und Ordnung geschaffen. Sogar als wir kein fließend Wasser mehr hatten, haben sie es irgendwie noch hingekriegt, alles einigermaßen sauberzuhalten.“
„Oder der Mann, der uns anbot: ‚Ich kann 50 warme Mahlzeiten am Tag kochen. Ich kann das jeden Tag machen und Euch das Essen bringen, dann könnt Ihr damit machen, was Ihr für richtig haltet. Verteilt es an Euer Team, bringt es den Soldaten, wem auch immer, der etwas braucht.‘ Und er hat Wort gehalten. Sein Haus wurde unter russischem Beschuss komplett zerstört, aber er half uns weiterhin, zog zu uns und kochte auf dem offenen Feuer. Erst in der letzten Woche bevor er evakuiert wurde, stellte sich heraus, dass er ein Professor in Oxford war.“
Ein Freiwilliger bereitet in der Halabuda Mahlzeiten auf offenem Feuer zu. Quelle: Halyna Balabanowa.
„Es war ganz einfach so, dass man sich engagieren konnte für das, wozu man sich auch unter sehr schweren Umständen noch in der Lage fühlte. Als die Menschen dann die Stadt verließen, haben uns viele geschrieben: Sich in der Halabuda engagiert zu haben, sei das Beste gewesen, was sie hätten tun können. Sie schrieben, hätten sie drei oder vier Wochen lang in ihren Kellern gesessen – ohne dieses Umfeld, sie hätten nur Panik gehabt, wären nervlich völlig am Ende gewesen und hätten nicht das Gefühl mitnehmen können, sich eingebracht zu haben. Jede noch so kleine Tat hat zur Arbeit eines großartigen Teams beigetragen. Alle in Mariupol, die dabei mitgemacht haben, sind Held*innen.“
Momentan ist die „Halabuda“ nicht mehr wirklich ein physischer Ort, sondern vielmehr ein Team von Menschen, die der Krieg über das ganze Land zerstreut hat, von Saporischschja bis Iwano-Frankiwsk und Lwiw. All sie eint aber weiterhin ein gemeinsames Ziel: Mariupol und seinen Bewohner*innen zu helfen – also jenen, die geblieben sind und jenen, die die Stadt verlassen haben und nicht wissen, wie es für sie weitergeht.
Der Ausgang eines Luftschutzraums in Mariupol im März 2022. Quelle: Halyna Balabanowa.
„Ich stehe gerade vor zwei Herausforderungen. Erstens muss ich für das seelische Wohl und die Gesundheit meines Teams sorgen, ganz egal, wie weit wir jetzt voneinander entfernt sind. Ich muss ihnen irgendwie beistehen. Wir sind alle traumatisiert. Ich bin zu diesem Zweck auf der Suche nach Fördergeldern und Sponsoren. Zweitens will ich weiterhin ganz gezielt die Streitkräfte unterstützen, die nach Mariupol gehen oder bereits dort sind. Mir ist auch klar, dass ich das Team institutionell zusammenhalten muss, idealerweise sollten wir uns irgendwo treffen können, auch physisch an einem Ort, nicht nur online. Und wir brauchen Geld, um weiter Löhne zahlen zu können, zumindest für diejenigen, die sonst nichts haben und auch nichts bekommen können. Gerade sind wir dabei, eine zweite Halabuda zu eröffnen – in Saporischschja. Es ist für uns alle sehr wichtig, dieses Türschild ‚Halabuda‘ vor Augen zu haben – als Symbol für einen Raum, der fortbesteht und sinnvolle Aktivitäten beherbergt.“
Meine Hände und Knie haben gezittert nach drei Tagen am Steuer
Wie viele andere hat auch die bekannte Aktivistin und ehemalige Kommunalpolitikerin Olga Altunina die Gefahrenzone im Osten der Ukraine verlassen. Für sie ist dies schon die zweite Flucht. Sie hatte ihre Heimat bereits 2014 verlassen, als der sogenannte „Russische Frühling“ den Donbass erreichte:
„2014 war Slowjansk, meine Stadt, viereinhalb Monate lang belagert. Die Entscheidung, die Stadt zu verlassen, hat mich damals drei Wochen gekostet. Diesmal brauchte ich nur fünf Minuten, weil mir die Unterschiede und die Konsequenzen klar waren: Russland setzt seine Luftwaffe ein, und die Verluste unter der Zivilbevölkerung würden entsetzlich sein. Wegen der verstopften Straßen, der allgemeinen Panik, der Schlangen an den Tankstellen und an den Checkpoints standen wir drei bis vier Stunden im Stau, bis wir aus der Stadt raus waren. Dann bin ich drei Tage lang unterwegs gewesen – von Slowjansk nach Sakarpattja im Westen der Ukraine sind es gut 1.300 Kilometer. Ich war es nicht gewohnt, so lange am Steuer zu sitzen. Ich fahre gerne Auto, aber normalerweise nur ein paar Stunden am Stück. Während der Flucht fuhr ich 16 Stunden! Als wir ankamen, haben meine Hände und Knie gezittert vor Erschöpfung. Ich dachte, ich würde mich nie mehr davon erholen und nie mehr arbeiten können. Aber dann reichten mir zwei Tage, um mich richtig auszuschlafen. Dann habe ich mich sofort wieder an die Arbeit gemacht.“
Eine Aufnahmeeinrichtung für Binnengeflüchtete in Uschhorod in der Region Sakarpattja, wo vor allem Menschen aus der Region Donezk ankommen. Quelle: Olga Altunina.
Olga leitet die NGO „Zentrum für Bürger*inneninitiativen Donbass“. Bei Kriegsbeginn unterstützte sie Gemeinden in der besetzten Region um Kyjiw. Nach einem Monat stellte sie ihre Unterstützungsarbeit auf die östliche Ukraine um, insbesondere auf ihre Heimatstadt Slowjansk.
„Slowjansk hat 120.000 Einwohner*innen. Obwohl die Bevölkerung einen ganzen Monat Zeit hatte, sich in Sicherheit zu bringen und obwohl Tag und Nacht Evakuierungszüge fuhren, verließen die Menschen die Stadt nur zögerlich. Alle hofften, dass das Militär die feindlichen Angriffe abwehren würde, damit es nicht zum Äußersten kommt. Jetzt, da die Russen ihre Aktionen intensivieren, flüchten die Menschen im großen Stil. Es sind Tausende, die jetzt wegwollen, viel zu viele für die wenigen Plätze in den Waggons. Wir helfen mit Informationen, wie und wohin man noch reisen kann, denn seit dem 15. April ist die Eisenbahnverbindung in die Stadt unterbrochen. Jetzt werden Busse zur Verfügung gestellt, um die Menschen zumindest bis nach Dnipro zu bringen – von dort aus geht es dann irgendwie weiter.
Drei Gruppen von Menschen wollen die Stadt überhaupt nicht verlassen: Erstens die Betagten, die schon 2014 nicht gegangen sind und auch jetzt nicht gehen wollen. Zweitens Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen, die die Strapazen einer Flucht physisch nicht bewältigen können. Und drittens Menschen, die auf staatliche Sozialleistungen angewiesen sind und die Kosten einer Flucht nicht aufbringen können. Wir kümmern uns um Menschen aus allen drei Gruppen, aber es wird immer schwieriger, da fast alle anderen die Stadt verlassen haben und es zunehmend weniger Freiwillige gibt, die zum Beispiel Medikamente und Essensrationen an die Bedürftigen verteilen können. Heute war mein Kollege Wolodymyr Kyryk ganz allein unterwegs. Gestern ging unser Transporter kaputt, da hat er mit seinem eigenen Auto – einem funkelnagelneuen BMW – Essen und Medikamente ausgeliefert.
Das sind alles Menschen, die aufgrund ihres körperlichen Zustands nirgendwo mehr hinkommen, vor allem in den ländlichen Siedlungen im Umkreis, Der öffentliche Nahverkehr wurde eingestellt. Für diese Menschen ist es daher quasi unmöglich, noch ins Stadtzentrum zu gelangen, wo sie Hilfe finden könnten. Transportmöglichkeiten gibt es nur noch ab und zu, denn das kostet jedes Mal Zeit, Ressourcen und Kraftstoff (die Tankstellen sind nicht mehr in Betrieb). Die Banken sind zu, ebenso die Arztpraxen, Apotheken und Postämter. Wir beten für unsere Jungs von den Streitkräften, die unsere einzige Hoffnung sind.“
Olga Altunina hält lebenswichtige Medikamente für Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen in ihren Händen. Diese Medikamente kamen aus Österreich nach Slowjansk. Sie sind in der Ukraine rar geworden, da die Lieferketten durch den Krieg unterbrochen wurden.
Olga kooperiert auch sehr erfolgreich mit Spender*innen aus Deutschland. Sie unterstützen Sakarpattja, die Region, in der Olga selbst und Hunderttausende andere Ukrainer*innen Zuflucht gefunden haben. Olga meint, auch Ukrainer*innen, die ihr Land verlassen haben, müsste jemand zur Seite stehen, um ihnen um für würdige Lebensumstände und psychologische Hilfe zu sorgen.
Wir haben komplett umgeschaltet – von Entwicklungsprojekten zu humanitärer Hilfe
Vor Ort in Uschhorod lebt und arbeitet Mykola Jazkow. Er ist Projektmanager und Mentor des regionalen Netzwerks „Freiwillige Sakarpattja“ und arbeitet in der NGO „Youth Space“. Mykola ist der Ansicht, dass die Region Sakarpattja, eine der kleinsten der Ukraine, zwar durchaus in der Lage sei, auch mit einer großen Anzahl von Binnengeflüchteten zurechtzukommen. Dennoch würde Hilfe dringend benötigt.
Das Team der „Freiwilligen Sakarpattja“ koordiniert Hilfeleistungen und betreibt ein Callcenter. Uschhorod im April 2022. Quelle: Mykola Jazkow.
Mykola erzählt: „Vor dem Krieg hatten wir große Pläne und viele Projekte für die Rekonstruktion von Infrastruktur in Sakarpattja. Wir hatten geplant, Mittel einzuwerben für eine neue Wasserversorgung und Heizsysteme in den Kommunen. Wir wollten dazu unsere Zusammenarbeit mit Partnergemeinden aus Deutschland intensivieren. Mit Ausbruch dieses irrationalen Krieges kam das alles zum Erliegen. Wir haben komplett umgeschaltet – von Entwicklungsprojekten zu humanitärer Hilfe: Wir helfen der Armee und den Geflüchteten, insbesondere mit Unterkünften.
Derzeit arbeite ich mit USAID (einer US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit), um Schulen und Kindergärten in der Region für die Aufnahme von Geflüchteten umzurüsten. Wir kaufen Boiler, Pumpen, Mikrowellen, Elektroherde, Duschen usw. Denn natürlich sind solche Institutionen nicht für eine große Anzahl von Erwachsenen ausgelegt: Betten gibt es in Kindergärten nur im Miniaturformat, für Erwachsene sind die unbrauchbar. Schulen haben kein normales Besteck in ausreichender Zahl, es gibt nicht genügend Kissen und Matratzen.
Anfangs hat uns die lokale Bevölkerung Dinge gebracht, hat mit angepackt. Menschen haben Geflüchtete bei sich zu Hause aufgenommen, aber wir sind hier nur eine kleine Region (nach der letzten Zählung hat die Region Sakarpattja 1,2 Millionen Einwohner*innen). Die UN schätzt, dass wir bisher schon 500.000 Geflüchtete aufgenommen haben – da wird die Frage nach Wohnraum irgendwann akut. Alles, was im Bereich Privatwohnungen verfügbar war, ist längst ausgelastet, da bleiben nur noch Schulen und dergleichen. Aber die Zahl der Geflüchteten steigt weiterhin. Aktuell erwarten wir eine mögliche Welle aus dem Süden der Ukraine.“
In einem Lager nehmen junge Freiwillige Sachspenden für die Erstausstattung entgegen und sortieren sie, um sie dann in Unterkünften und Krankenhäusern an Kriegsopfer zu übergeben. Uschhorod im April 2022. Quelle: Mykola Jazkow.
„Zusätzlich dazu haben wir in der Region noch das Problem, die Menschen in Arbeit zu bringen. Es gibt hier keine wirklich großen industriellen Arbeitgeber. Die Geflüchteten haben zwar ein Dach über dem Kopf und sind mit dem Nötigsten versorgt, die Schulen können auch noch geheizt werden, aber irgendwann tauchen die Fragen nach Geld für Essen und Leben auf. Der Staat sorgt nicht für die Verpflegung der Geflüchteten, das überlässt er den Kommunen vor Ort. Wenn die sich das leisten können, finanzieren sie die Lebensmittelversorgung, Uschhorod hat dafür zum Beispiel 2,7 Millionen Hrywnja bereitgestellt, für derzeit 50.000 Geflüchtete, die in der Stadt untergebracht sind. Aber was ist mit Gemeinden, die nicht die notwendigen Mittel dafür haben? Nur um das verständlich zu machen: Allein in der Gemeinde Welykyj Bytschkiw, wo es eine kommunale Sozialküche gibt, werden täglich 120 Kilo Kartoffeln benötigt.“
Fertige warme Mahlzeiten stehen bereits für ankommende Geflüchtete. Uschhorod im März 2022. Quelle: Mykola Jazkow.
Das Ausmaß, in dem die ukrainische Gesellschaft derzeit humanitäre Hilfe leistet, sprengt jeden Rahmen. Tausende Organisationen und Initiativen beteiligen sich daran. Alle Freiwilligen, egal wo sie sich befinden, schier endlos lange Arbeitstage. Und alle verschieben sie ihre Erschöpfung und ihren aufgestauten Stress auf später. Jetzt werden sie gebraucht von ihrem Land, das seinen Kampf tagtäglich fortsetzt.
Daten für Spenden
NGO „Horysont Smin“ / ГО „Горизонт змін“ (Wiktorija Feofilowa)
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PayPal: horyzontzmin@gmail.com
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ГО „Горизонт змін“, ЄДРПОУ 26490013
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Призначення: добровільна пожертва
NGO „Schidna Brama“ / ГО „ЦГI СХIДНА БРАМА“ (Halyna Balabanowa)
Für Spenden aus dem Ausland:
PayPal: kalinagalinina@gmail.com
Für Überweisungen aus der Ukraine:
5375411503964681
Галина Балабанова
ЦГI СХIДНА БРАМА ГО, ЄДРПОУ 40112296
EUR UA403354290000026003054014655
UAH UA983354290000026004054004459
Призначення платежу: на статутну діяльність ГО
„Zentrum für Bürger*inneninitiativen Donbas“ (Olha Altunina) / ЦЕГРIН ДОНБАС ГО (Ольга Алтуніна)
Für Überweisungen aus dem Ausland in US-Dollar:
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Account no. in the correspondent bank: 001-1-000080
Für Überweisungen aus dem Ausland in Euro:
Company Name: Non-governmental Organization „Center for Civil Initiatives „Donbas““
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BIC/SWIFT: PBANUA2X
Name of the bank: JSC CB "PRIVATBANK", 1D HRUSHEVSKOHO STR., KYIV, 01001, UKRAINE
Company address: UA Vasylivska str. 16, office. 40, 84100 Sloviansk, Ukraine
Korrespondenzbank: Commerzbank AG, Frankfurt am Main, Germany
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„Freiwillige Sakarpattja“ (Mykola Jazkow) / ГО „ВОЛОНТЕРИ ЗАКАРПАТТЯ“ (Микола Яцков)
Company Name: NGO Volunteers Zakarpattia
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