Die vollumfängliche Invasion Russlands hat das Leben von Millionen von Menschen in der Ukraine geändert. Sie wurden gezwungen, ihre Häuser, ihre Arbeitsplätze und ihre Gewohnheiten zu verlassen und ins Unbekannte zu ziehen. Doch für viele war die Evakuierung kein Grund aufzugeben: Unter den neuen Bedingungen engagieren sich vertriebene Frauen ehrenamtlich, gründen ihre eigenen Unternehmen und versuchen sich in der Kommunalverwaltung.
Autorin: Olena Laushchenko
Das Redaktionsteam von Evacuation.City sprach mit vertriebenen Ukrainerinnen darüber, wie sie die Kommunen verändern, in denen sie Zuflucht gefunden haben und welche Möglichkeiten Geflüchtete haben, sich einzubringen.
Die Gemeinden in relativ sicheren Regionen der Ukraine haben Vertriebene bereits in den ersten Tagen des großen Krieges aufgenommen. Manchmal überbelasteten die Massen an Vertriebenen die Kleinstädte. Nicht selten verzehnfachte sich deren Einwohnerzahl in wenigen Tagen. Doch deutlich häufiger bewegte dies die Menschen zu spontaner Hilfe für Einzelpersonen oder zu systematischer Flüchtlingshilfe.
Binnenvertriebene, die vor dem Krieg an einen anderen Ort fliehen, können eine wichtige menschliche Ressource für die Gemeinde werden und neue Impulse geben, die eigenen Bedürfnisse auf eine neue Art und Weise zu erkunden, sagt Nataliia Miakushko, Expertin des Zentrums „Frauenperspektiven“.
Nataliia Miakushko. Foto: Daniil Deineha
Im Juli 2022 initiierte ihre Organisation die breite Kampagne „Rechtliche Unterstützung für binnenvertriebene Frauen in den westlichen Regionen der Ukraine“.
Das Hauptziel des Projekts waren Fraueninitiativen in den Gemeinden zu gründen und Führungskräfte in verschiedenen Gemeinden zu entwickeln. Zu diesem Zweck wurde den kriegsvertriebenen Frauen in den Regionen Lwiw, Ternopil, Chmelnyzkyj und Riwne beigebracht, wie sie
„In diesen Gemeinden haben wir beispielsweise bemerkt, dass die meisten Frauen darüber nachdenken, am neuen Ort zu bleiben. Vor dem Umzug waren viele von ihnen aktiv, hatten Geschäfte oder sich anders realisierten. Die Frauen sind nun bereit, in der neuen Umgebung eine Führungsrolle zu übernehmen, wissen aber oft nicht, wo sie anfangen sollen. Wir helfen den vertriebenen Frauen, einen Plan auszuarbeiten, mit den Behörden zu kommunizieren und ihre Ideen umzusetzen“, erklärt Nataliia Miakushko.
Die Expertin nennt folgende Möglichkeiten, wie Frauen bei der Anpassung an die neuen Umstände geholfen werden kann:
Die Frauen, die schon einiges an Verwaltungserfahrung mitgebracht haben oder es gerade lernen, können sich dem Binnenvertriebenenrat an ihrem Ort anschließen. In vielen Gebieten der Ukraine werden lokale Beratungsgremien gebildet, die die Rechte von Binnenvertriebenen in ihren neuen Gemeinden schützen sollen.
Die Folge: Von lokale Behörden getroffene Entscheidungen sind in Absprache mit dem Binnenvertriebenenrat auf die Bedürfnisse der Geflüchteten abgestimmt und Kriegsvertriebene haben die Möglichkeit, ihre Anliegen direkt mit lokalen Beamten zu besprechen.
Im Mai 2022 hat die Nationale Agentur für den öffentlichen Dienst das Eintrittsverfahren für den öffentlichen Dienst während des Kriegsrechts vereinfacht. So können nun Geflüchtete ohne Teilnahme an einer Ausschreibung in Munizipalitäten arbeiten.
Staatliche Arbeitsämter bieten vertriebenen Frauen oft an, einen neuen Beruf zu erlernen oder eine Fortbildung zu machen. Entsprechende Bildungsgutscheine sind bei Arbeitsämtern erhältlich. Doch nicht für alle Frauen ist so ein Angebot attraktiv, sagt Nataliia Miakushko. Einige arbeiten weiterhin remote, andere finden Jobs passend zu ihren Qualifikationen, und manche der binnenvertriebenen Frauen konnten sogar einen noch besseren Job als zuvor finden.
"Viele Frauen zeigen Interesse an Führungspositionen in den Gemeinden". Foto: Daniil Deineha
Mitarbeit in Nichtregierungsorganisationen oder Stiftungen
Viele Frauen, die an Nataliias Workshops teilgenommen haben, zeigen Interesse an der gemeinnütziger Tätigkeit. In einigen Gemeinden ist es gelungen, vorhandene, aber nicht aktive Stiftungen wieder Leben einzuhauchen oder neue Organisationen zu gründen.
„Sie haben gelernt, wie man sich für Zuschüsse bewirbt. Das ist nicht leicht, denn diese Frauen haben das noch nie getan. Wir schreiben eine Menge Anträge und schicken sie zu, auch wenn sie nicht perfekt sind. Ein Mensch kann nur aus seinen Fehlern lernen, deshalb geben die Expertinnen nur Kommentare. Sie übernehmen nicht die Antragsstellung. Auch lokale Behörden co-finanzieren neue Projekte. Das ist sehr hilfreich für Frauen, die bereit sind aktiv zu werden“, erklärt die Expertin.
Sozialunternehmen und Freiwilligenarbeit
Im Jahre 2016 gründete die NGO das Sozialunternehmen "Rukomysly" für Binnenvertriebene. Dort konnten verschiedene handwerkliche Techniken und Fertigkeiten erlernt und die gefertigten Güter verkauft werden. Die Werkstatt musste wegen der Pandemie geschlossen werden, aber die Idee des Sozialunternehmertums kann für viele Gemeinden von Nutzen sein.
„Wir haben über Unternehmen für Frauen nachgedacht, die aktuell ehrenamtliche Küchen betreiben. In jeder Gemeinde gibt es mindestens eine Initiative, die Trockenborschtsch oder Proteinriegel [für Soldaten an der Front - Anm. MM] herstellen. Die Initiativen können nach unserem Sieg in Unternehmen umgewandelt werden, aber wir können bereits jetzt Strategien ausarbeiten“, so Nataliia Miakushko.
Während der Trainings können die Frauen ihre Strategien erarbeiten und Gleichgesinnte finden, die andere Projekte in ihren Städten entwickeln wollen.
In einigen Fällen wissen die Frauen noch nicht, wie sie sich in den neuen Gemeinden einbringen können. Foto: Daniil DeinehaI
In einigen Fällen wissen die Frauen noch nicht, was sie sich einbringen können, sagt die Expertin. Einige Vertriebene benötigen nach wie vor psychologische Unterstützung, und gemeinsame Aktivitäten werden als zusätzliche Belastung in einer ohnehin schon schwierigen Zeit empfunden.
„Die Leute fühlen sich sehr unterschiedlich. In einigen Gemeinden sprechen wir mit den Frauen bereits über Führungsqualitäten und neue Projekte, in anderen, wo es Frauen noch schwerfällt, sich anzupassen, achten wir auf ihren allgemeinen psychologischen Zustand.", erklärt Nataliia Miakushko.
Von den Projekten, die die Binnenvertriebenen nun anstoßen, profitieren die Gemeinden auch langfristig.
Die Vertriebenen brauchen an ihrem neuen Wohnort nicht nur grundlegende humanitäre Hilfe, sondern auch das Verständnis und die Unterstützung von Behörden und Einheimischen, sagt Ryta Boiko. Vor ihrer Vertreibung lebte sie im Gebiet Cherson: Sie war Schulleiterin und arbeitete in der Gemeinde Askanija-Nowa.
Nach der russischen Okkupation ihres Heimatgebiets musste sie mit dem jüngeren Sohn fliehen.
„Mein Mann ist Soldat, mein älterer Sohn dient auch in der Armee und ich leitete eine Schule, es war gefährlich für uns, in der Stadt zu bleiben. Wir haben nicht darauf gewartet, bis sie zu uns kommen. Insgesamt mussten wir etwa 24.000 Hrywnja ausgeben, um unsere Heimatstadt zu verlassen und bis nach Dnipro zu kommen. Ich bin sehr dankbar, dass diese Leuten uns durch circa 30 russische Kontrollpunkte gebracht haben, und ich war bereit, noch mehr zu zahlen“, erinnert sich Ryta.
Zunächst zog die Familie nach Krakau, doch entschied sich Ryta dafür, in die Ukraine zurückzukehren, um mit ihrer Familie zusammen zu sein. Dank einer alten Bekanntschaft mit dem Bürgermeister von Kopytschynzi (Ternopil) hat sie eine Stelle im humanitären Stab gefunden und ist seit Kurzem Leiterin des örtlichen Binnenvertriebenenrats.
Ryta Boiko. Foto: Privat
Viele Projekte, die jetzt nachgefragt werden, hat Ryta schon früher in Cherson umgesetzt und steht den Leuten nun mit Rat und Tat zur Seite. Mit ihrer Hilfe gewann das örtliche Lyzeum eine Ausschreibung und konnte an einem Jugendkulturaustausch zwischen der Ukraine und Litauen teilnehmen:
„Wir haben bereits zweimal mit Chersoner Schulen an diesem Projekt teilgenommen. Ich habe dem Lyzeum geholfen, einen Zuschussantrag zu schreiben, und nun bereiten wir uns auf den Austausch im September vor. Wir versuchen, verschiedene Initiativen durchzuführen und unsere Handlungen mit den Behörden zu koordinieren, um die Ideen der Einwohner:innen umzusetzen.“
Ryta mit ihren Kolleginnen und Kollegen in der Gemeinde Kopytschynzi. Foto: Privatarchiv
Außerdem kann ihre Erfahrung als Leiterin und Pädagogin auch in anderen Bereichen für die Entwicklung der Gemeinde Kopytschynzi von Nutzen sein. Der humanitäre Bereich, wo Ryta jetzt arbeitet, umfasst zahlreiche Felder, so dass sie mit dem neuen Job immer viel zu tun hat:
„Mir ist klar, dass keine Gemeinde ausschließlich durch Schulen und Kindergärten erfolgreich wird. Aber dank der Arbeit der Bildungseinrichtungen für Kinder haben die Frauen und Männer hier genug Zeit, um zu arbeiten und ihre eigene Unternehmen zu entwickeln. Und so kann die Gemeinde gestärkt werden.“
"Kenntnisse, die ich im Exil erwerbe, werde ich nach der Befreiung in Luhansk einbringen"
Maryna Kovaliova macht gerade erste Erfahrungen in der lokalen Verwaltung. In der Gemeinde Bilohorodka im Gebiet Kyjiw hat sie die NGO „Büro für Frauenintegration“ gegründet und arbeitet aktiv mit der örtlichen Sozialamtsfiliale zusammen.
Sie hat zweimal ihr Zuhause verloren: 2014 zog sie von Luhansk nach Sjewerodonezk. Damals verlor ihre Familie wegen des Krieges einen Teil des Geschäfts, da die Geschäftspartner nach Russland auswanderten.
„Damals war es einfacher, sich anzupassen. Glücklicherweise gehörte uns das Geschäft in Sjewerodonezk selbst, so konnten wir es ganz neu aufbauen. Unsere Freunde ließen uns drei Jahre lang in einer Wohnung kostenlos wohnen und bis letztes Jahr waren wir vollständig in die neue Stadt integriert“, erklärt Maryna.
Das zweite Mal mussten sie nach Dnipro evakuieren. Und drei Monate später zog die Familie ins Gebiet Kyjiw, wo ihre ältere Tochter lebt.
Maryna bekommt gerade ihre erste Verwaltungserfahrung. Foto: Privatarchiv
Zunächst bekam Maryna einen Job in einem Auslieferungslager einer Einzelhandelskette. Parallel besuchte sie Leadership-Foren und Fundraisingkurse und machte Gemeindearbeit. Sie ergriff jede Gelegenheit, aktiv zu werden, und lernte fast rund um die Uhr.
„Ich weiß, wie es ist, das Zuhause zu verlieren und an einem neuen Ort ein neues Leben zu beginnen, Dokumente zu beantragen, nach einer Wohnung, Arbeit, Schule, einem Krankenhaus zu suchen... Deshalb habe ich der Gemeindeleitung meine Hilfe angeboten und arbeite dort derzeit als freiberufliche Inspektorin des Sozialamts“, erklärt Maryna.
Jetzt plant sie in Zusammenarbeit mit der Gemeinde
„Ich möchte lernen, wie man im öffentlichen Dienst arbeitet, damit ich diese Erfahrungen in meinem Heimatgebiet Luhansk einbringen kann. Ich glaube, dass wir nach der Befreiung viel zu tun haben werden und die Erfahrungen anderer Regionen der Ukraine so nützlich wie nie zuvor sein werden“, so Maryna Kovaliova.
Aktivsein gehört zum Charakter und es ist schwierig, ihn zu beruhigen, sagt Viktoriia Bobrynok lächelnd. Sie ist die Leiterin der Notunterkunft „Safe Space“ im Gebiet Lwiw und bis zum 24. Februar 2022 arbeitete sie als Schulleiterin in der derzeit besetzten Stadt Tokmak in der Region Saporischschja.
Als russische Truppen in die Stadt einmarschierten, wurden die meisten Lehrer und Lehrerinnen, mit denen Viktoriia in einer Schule arbeitete, zu Kollaborateuren. Ihr fiel es schwer, die Haltung ihrer ehemaligen Kolleg*innen zu akzeptieren. Sie drängte alle, ihre Entscheidungen nochmal zu überdenken. Schließlich wurde die Bildungseinrichtung von den Besatzern für „Verwaltungszwecke“ beschlagnahmt.
Viktoriia Bobrynok kümmert sich nun um den „Safe Space“, eine Notunterkunft. Foto: Daniil Deineha
Die Arbeit im "Safe Space" ermöglicht ihr angemessen zu verdienen und ihren Landsleuten zu helfen, fügt sie hinzu. Seit seiner Gründung konnte der "Safe Space" mehrere Hundert Geflüchtete aufnehmen. Das Team besteht auch aus Binnenvertriebenen, die wegen des Krieges nach Lwiw gekommen sind. Das Haus kennt die Bedürfnisse der Vertriebenen und passt die Angebote immer entsprechend an.
Die Unterkunft nimmt Menschen in Krisensituationen auf und bietet eine Gemeinschaft von Menschen in ähnlichen Lebensumständen. Der Mangel an sozialen Kontakten gehört zu den häufigsten Problemen, mit denen Binnenvertriebene am Zufluchtsort zu kämpfen haben, erklärt Viktoriia Bobrynok.
„Viele Menschen wollen über ihre Lage und Gefühle sprechen, aber nicht nur mit einem/einer Psychologen/Psychologin. Sie möchten mit einer Person sprechen, die Ähnliches hinter sich hat, die den Schmerz über den Verlust des bisherigen Lebens nachempfinden kann, die versteht, wie es ist, unter der Besatzung keinen Kontakt zu seinen Angehörigen zu haben, wenn sich russische Soldaten in dein Haus einquartiert haben und alles zerstört ist...“
Viktoriia will sich für andere Vertriebene einsetzen. Foto: Daniil Deineha
Viktoriia hat jedoch nicht vor, sich auf die Arbeit im "Safe Space" zu beschränken. Sie arbeitet bereits an der Idee eines Raums für verwundete Militärleute und Zivilist*innen. Zu diesem Zweck will sie die lokalen Behörden, Philanthropen und das Prothesenzentrum Unbroken in Lwiw um Unterstützung bitten.
Mit Kunst und Events zur erfolgreichen Integration
Für vertriebene Frauen ist es wichtig, die Geschichte ihrer durch Russland verursachten Verluste zu erzählen, sagt Kseniia Kleinos. Um die evakuierten Einwohner*innen ihrer Heimatstadt Berdjansk zusammenzubringen, hat sie die Initiative „Wir sind Berdjansk“ gegründet. Eines der Hauptziele der Organisation ist es, Kreativworkshops und Psychotherapie zu kombinieren, um den Vertriebenen bei der Anpassung an neue Lebensumstände zu unterstützen.
„Die Kurse besuchen vor allem Frauen. Wir erstellen Kunstwerke und arbeiten hauptsächlich online, damit sich auch Menschen angesprochen fühlen, unabhängig davon, wo sie sich gerade befinden. Wir haben eine dokumentarische Theaterperformance auf Zoom gemacht, bei der jede Frau ihre Geschichte erzählen konnte“, erklärt Kseniia.
Zudem eröffnete sie in Lwiw ein Café namens Dzendzyk, das zu einem Treffpunkt für Kriegsvertriebene avanciert ist. Sie eröffnete ihr Geschäft mithilfe des Mikrozuschussprogramms von Diia.Business. Ihre Erfahrung mit Fördermitteln half ihr, die Finanzierung zu erhalten: Im Asowgebiet hatte Kseniia seit 2016 und bis zum Beginn der großen Invasion Veranstaltungen im Anti-Café „Es gibt Zeit“ organisiert. Jede*r Bürger*in aus Berdjansk konnte mit einer Festival- oder Workshopidee zu ihr kommen und Hilfe bei der Vorbereitung erhalten, sagt Kseniia. Dadurch wurde das Anti-Café populär und von vielen Einwohner*innen Berdjansks geliebt.
Kseniia Kleinos. Foto: Daniil Deineha
„In Berdjansk haben wir Wandbilder gemalt, den Charkiwer Künstler Hamlet Zinkivskyi in die Stadt geholt, Gemälde des Kunstmuseums Berdjansk vertont und das Sounddesign für die Ausstellung erstellt. Dann haben wir das Ergebnis Menschen mit Seheinschränkung präsentiert“. Das sind nur einige der Dinge, die Kseniia kurz vor der russischen Invasion umsetzte.
Am ersten Tag des großen Krieges wurde das Anti-Café für immer verschlossen und Kseniias Familie zog in ein Dorf in der Nähe von Berdjansk, wo sie etwa 40 Tage ausharrte und letztendlich nach Lwiw evakuiert wurde.
Es war schwierig, in einer fremden Stadt ein Geschäft zu eröffnen, und manchmal musste sie tagelang tatenlos rumsitzen, gibt sie zu. Aber schließlich wurde das Café zu einem beliebten Treffpunkt, vor allem für vertriebene Frauen. Jetzt treffen sich dort ehemalige Nachbar*innen und alte Freund*innen wieder, solche die Berdjansk schon vor Jahren verließen und solche, die während der Invasion aus Berdjansk flohen.
Kseniia eint Vertriebene in Lwiw. Foto: Daniil Deineha
„Der gemeinsame Kontext ist sehr wichtig. Man muss den Leuten aus der Heimatstadt nicht erklären, was Asmol [ein Stadtteil von Berdjansk — Anm. d. Red.] ist und was in der Stadt gerade passiert. Das inspiriert und gibt einem die Kraft, weiterzumachen“, sagt Kseniia.
Diese Beziehungen werden den Binnenvertriebenen in der Zukunft - nach der Befreiung der ganzen Ukraine - behilflich sein, glaubt sie. So müsse man sich nicht erst neu formieren, um die zerstörte Stadt wiederaufzubauen.